Jahre Stammtisch "Die Elektromeister" -
Ausfahrt nach Meißen und Dresden

Nach 3 Jahren ohne Ausfahrt rückte das 30-jährige Stammtischjubiläum langsam aber sicher näher. Keine Frage, es muss was organisiert werden... was aber leichter gesagt ist als getan. Jeder hatte seine eigenen Vorstellungen vom Reiseziel, dem Datum und nicht zuletzt von der Unterkunft. Wünsche wurden reichlich geäußert, allein die Organisation wollte keiner übernehmen. Letztendlich hat dann Andrea, die Frau vom Schlichter, die Initiative ergriffen und kurzerhand für uns vom 26.- 28. Oktober Zimmer in der Pension Burkhardt, 01662 Meißen, Neugasse 29 bestellt. Das Rahmenprogramm wurde in gewohnt perfekter Weise vom Alterspräsident zusammengetragen.


Abfahrt am Freitag mit 2 Autos, als Erste 16:oo Uhr der Vorsitzende mit dem Alterspräsident und dem Frauenbeauftragten. Wir, das sind der Schlichter als Fahrer, der Schatzmeister und ich, der Schriftführer, folgen dann 1 Stunde später mit dem Benz nach. Das Wetter ist nicht so wie gewünscht, kalt und nass, wenigstens regnet es nicht.
Die Dame aus dem TomTom lotst uns sicher über die Autobahn und die Landstraße, über die Standorte der "Starenkästen" weiß der Schatzmeister bestens Bescheid. So sind wir dann auch nach einer reichlichen Stunde in der Pension. Unmittelbar am Rand der Altstadt gelegen ist sie ideal für unsere Ausflüge.
Schnell haben wir unsere Zimmer bezogen, die Besatzung des ersten Autos hat inzwischen in der Kneipe nebenan ein Bier getrunken.
Gemeinsam laufen wir dann in den Rabener Keller, ein Gewölbe von 1350 inmitten der Meißner Altstadt. Dort wird auf das Ereignis erst einmal gemeinsam angestoßen und auch recht deftig zu Abend gegessen. Die Bedienung ist gut drauf und sitzt dann zu später Stunde mit am Tisch. Vom Alterspräsident erhält jeder eine
Urkunde zum Jubiläum.
www.rabener-keller.de

Pension Burkhardt, 01662 Meißen, Neugasse 29 Der Samstagmorgen beginnt pünktlich 8.30 Uhr mit einem reichhaltigen Frühstück, da kann man wirklich nicht dran mäkeln. Anschließend ist Lagebesprechung, das Wetter ist trüb und grau, soll aber schöner werden.
So laufen wir elbaufwärts auf dem Elberadweg Richtung Karpfenschänke, dort haben wir einen Tisch zu Mittag reserviert. Doch zuerst haben wir einen wunderschönen Blick auf die Albrechtsburg... hoffen wir zumindest. Ein Meißner Bürger in besserer Wohnlage muss just an diesem Tag sein gesamtes Laub verbrennen und legt damit die halbe Stadt unter einen Grauschleier.
Entlang des Wanderwegs sind viele schöne Häuschen mit Blick auf den Fluss, an einigen sind Hochwassermarken von 2002. Kaum zu glauben, was sich hier für eine Wassermenge ihren Weg gebahnt hat.
In der Karpfenschänke sind wir etwas zu zeitig angekommen, wir haben noch eine reichliche Stunde Zeit. So wollen wir noch etwas ins Hinterland hoch laufen um einen schönen Blick über das Elbtal zu erhaschen. Leider führt die Straße geradewegs in die falsche Richtung, wir nehmen einen Umweg durch einen Weinberg in Kauf. Hier hängen noch die letzten Trauben an den Rebstöcken, sie schmecken zuckersüß.
Pünktlich zurück in der Gaststätte wird die Völlerei fortgesetzt. Haxe, Lamm, Karpfen und Bratwurst werden mit Hilfe von Bier und Wein eingepasst. Die Preise sind äußerst moderat. 1,80 € für 1/2 Liter Bier findet man sonst kaum noch irgendwo. Die Speisen sind schmackhaft und ebenfalls sehr preiswert.
Der Wirt ist sehr gut drauf. Meinte ein Ehepaar: "Wir schauen demnächst wieder mal vorbei." Sagt der Wirt: "Wenn ihr nur vorbeischaut nützt mir das aber nichts!"
Die Karpfenschänke sollte man bei einem Besuch in Meißen unbedingt mit einplanen.
Restaurant Karpfenschänke
www.albrechtsburg.de Der Rückweg fällt ob der gefüllten Mägen etwas gemächlicher aus. Das Wetter wird nicht besser, es trübt immer mehr ein.
Als nächster Tagesordnungspunkt steht die Besichtigung der Albrechtsburg und des Domes an.
Die Turmbesteigung des Domes können wir vergessen, die laufende Führung ist voll und eine weitere wird es heute nicht geben. Dann eben nicht, da werden wir uns auch die Dombesichtigung sparen.
Die Albrechtsburg dagegen ist sehenswert. Reich verzierte Decken und Wände zeugen vom Prunk vergangener Zeiten, die Größe der Räume ist beeindruckend.
Als ein Meisterwerk des Treppenbaus gilt der Große Wendelstein, eine breite Treppe mit aufgelöster Spindel im Innern und konkav und konvex geschwungenen Stufen, die in einem Turm, der vor die Fassade gelegt ist, untergebracht wurde. Es ist schon erstaunlich, was die Altvorderen um 1500 ohne Computer und Bautechnik erschaffen haben.

So, genug geistige Genüsse aufgesogen, jetzt werden wir wieder den leiblichen Freuden frönen.

Hier wollen wir mal mit dem Vorurteil aufräumen, Stammtischausfahrten hätten nur das eine Ziel: Sex und Saufen. Es geht auch anders, wir haben im ersten Haus am Platze, dem Café am Dom immerhin einen Umsatz von 40,- € eingefahren und das nur mit Kaffee und Kuchen. Das soll uns erst einmal ein Damenkränzchen nachmachen!!! Dass der Alterspräsident an seinem Windbeutel (mit Eis und Eierlikör) fast geplatzt wäre, sei nur am Rande erwähnt.
Wieder an der frischen Luft, geraten wir mitten in eine Hochzeit am Dom hinein. Der Plan, die hübsche Braut zu rauben wird schnell verworfen, so vollgefressen kämen wir nicht allzu weit!
Jetzt fängt es doch wirklich noch an zu regnen. Was tun?
Da steht ein Bus für die Stadtrundfahrt bereit. Der Fahrer fährt uns quer durch die gesamte Stadt: Burg, Hochbegabten-Gymnasium St. Afra, Rathaus, Altstadt, Fleischergasse und nicht zuletzt die Porzellanmanufaktur. Auf unseren Wunsch hin steigen wir auf dem Markt aus, da haben wir nämlich ein Taxi warten sehen und das bringt uns zum Abendessen in die ...
Cafe am Dom, 01662 Meißen, Domplatz 5
www.schwerter-brauerei.de
... www.schwerter-brauerei.de
In fröhlicher Runde verkosten wir Pils, Ungefiltert und Red Lager. Dazu, wie sollte es auch anders sein, deftige Speisen in großen Mengen. Einzig der DJ, welcher sich verzweifelt müht mit deutschen Schlagern die Tanzfläche zu füllen, macht uns etwas zu schaffen. An unserem Tisch kommt von der Musik nur unverständlicher Mulm an.
Am frühen Sonntagmorgen bringt uns dann das Taxi in die Pension. Heute wird die Zeit umgestellt, wir können eine Stunde länger schlafen.

Am Sonntag scheint endlich die Sonne. Trotzdem wir gestern ein, zwei oder drei Bier mehr wie üblich getrunken haben, geht es allen gut. Das Meissner Bier frisch in der Brauerei genossen ist wohl ein sehr bekömmliches Getränk. "Hopfen - humulus luplus - ist eine halbe homöopathische Apotheke, das wussten schon die Mönche.
Wie am Vortag wird am reichhaltigen Frühstückstisch der Plan für den Tag besprochen. Wir wollen heute unserer Landeshauptstadt Dresden einen Besuch abstatten.
30 Minuten Fahrt, dann parken wir in der Tiefgarage am Landtag, von da sind es nur ein paar Meter in die Altstadt. Zuerst ein kurzer Rundgang. Auf der Elbe legt mit lautem Pfiff der Dampfer "Stadt Wehlen" ab, eigentlich wollten wir auch mitfahren, aber der Zeitplan lässt dies nicht zu. Dann erfüllt sich unser Frauenbeauftragter einen großen Wunsch, wir besteigen den Hausmannsturm. Darinnen ist eine Münzsammlung zu sehen und auf 2 Etagen Bilder und Dokumente von der Zerstörung Dresdens. Sehr makaber finde ich ein amtliches Schreiben an eine Frau ..., darin wurde ihr der Beitragssatz für die Straßenreinigung "wegen Totalverlustes ihres Hauses" für den Rest des Jahres 1945 zurückerstattet. Selbst ein Krieg kann die Verwaltungsabläufe nicht aus der Ruhe bringen!!!
Apropos Krieg, während unseres Mittagessens im Freien (Kesselgulasch) steht doch tatsächlich ein Hubschrauber der Polizei mit lautem Gedröhn eine geschlagene halbe Stunde über dem Neumarkt in der Standschwebe. In der Prager Straße prügeln sich die Fußballfans der fünften Liga. Abends wird man lesen: 2:0 für Dynamos Zweite gegen die Erste von Lok Leipzig.
Mittlerweile ist es 13:30 Uhr, der Turm der Frauenkirche öffnet.
Das isser, unser Georg!
Webcam zum Neumarkt (Frauenkirche)   Der Besuch der Kirche gehört wohl zum Standardprogramm eines jeden Dresden-Besuchs, deshalb wollen auch wir den Turm besteigen um die schöne Aussicht zu genießen.
Ich glaube, man hat uns nicht zu viel versprochen. Während des Auf- und Abstieges kann man nebenbei die baulichen Besonderheiten des Kuppelbaues betrachten, das ist schon sehr interessant.

Blick von der Frauenkirche

Damit geht dann ein schönes und ereignisreiches Wochenende viel zu schnell seinem Ende entgegen.
Die Rückfahrt verläuft sehr entspannt und wir sind zum Kaffee wieder zu Hause. Und wäre der Vorsitzende nicht so gerast und wäre er in Hainichen von der Autobahn abgefahren, hätte er sicherlich auch den Rabbi [hebräisch »mein Lehrer«, »mein Meister«] gesehen. Das ist aber schon die nächste Geschichte.

Vielen Dank an Andrea für die Zimmerbestellung und an den Alterspräsident für die Organisation des Rahmenprogramms. Danke!!!

Text: Jörg Reinhold
Bilder: Jürgen Stein / Jörg Reinhold